Dubí/Prag - Der kleine, zur Ortschaft Dubí (Eichwald) gehörende Markt liegt direkt an der E55, wenige Kilometer hinter dem Grenzübergang Zinnwald-Cínovec auf der Strecke von Altenberg in Sachsen nach Teplice in Nördböhmen.
Die Strecke im Erzgebirge gelangte Anfang der 90er Jahre zu trauriger Berühmtheit als "der längste Straßenstrich der Welt", doch inzwischen gehen hier nur noch vergleichsweise wenige Prostituierte ihrem Gewerbe nach.
Grund dafür ist zum einen, dass Dubí im Jahr 2007 per Verordnung die Straßenprostitution aus der Stadt verbannte, zum anderen verlagerte sich der aus Deutschland kommende Verkehr schlagartig durch die Inbetriebnahme der Autobahn von Dresden nach Prag - und zwar weg von der E55.
Davon betroffen waren selbstverständlich auch die Geschäfte der asiatischen Händler auf den grenznahen Märkten, denen die Kundschaft ausblieb und deren Hochzeit zumindest auf der Strecke nach Teplice Vergangenheit ist.
Zum stabilen und immer nachgefragten Sortiment der wenigen Verkaufsbuden an der Europastraße gehören weiterhin die "Klassiker": Zigaretten, Alkohol, Feuerwerkskörper, Kleidung und Modeaccessoires - also: meist gefälschte Markenware. Wie auf anderen Asia-Märkten auch, dürfte zum unter dem Ladentisch gehandelten illegalen Sortiment auch hier das Rauschgift Crystal Meth gehören.
Medienberichten nach entwickelt sich in Dubí mittlerweile die Drogenszene zu einem größeren Problem als es heute noch der Straßenstrich ist. Dabei rekrutieren sich viele neue Prostituierte gerade aus dem Milieu der Drogenabhängigen. (nk)