Zugegeben, ich hätte wissen können, dass ein mit "family friendly" überschriebenes Stück in "easy english" und für "all" Alterklassen inhaltlich möglicherweise etwas seicht sein könnte. Aber das "Pling Pläng Check" das Mantra dieses Theaterbesuchs werden sollte habe ich wirklich nicht verdient. Oder doch? Von vorne.
Ich soll mir vorstellen, ich könnte in meine eigene Imagination reisen, Planeten besuchen und unbekannten Lebensformen begegnen, so will es das Programmheft. Wow! Ihr habt mich! Ich bin dabei! Es haben sich zwar nicht viele Besucher im Malostranská Beseda eingefunden, doch das ist am ersten Festivalabend wohl nicht ungewöhnlich. Plötzlich geht die Tür auf und das Publikum wird von zwei Astronauten freundlich in Empfang genommen. Im Hintergrund wölbt sich eine große Kuppel gen Zimmerdecke, auf dem Boden führt uns eine rote Linie in das Zelt und bevor wir hineinkriechen dürfen muss geklingelt werden. Das Bühnenbild drängt sich mir in seiner detailreichen, makellosen Ästhetik und eigenwilligen Interpretation von Raumschiff auf. Wir wollen auf eine Reise gehen und viele hübsch arrangierte Requisiten und Möbelstücke sollen mir den Eindruck vermitteln, dass... Ja was eigentlich? "Pling Pläng Check" antworten die Astronauten auf meine unausgesprochenen Gedanken. Ok, whatever, los geht’s! "Pling Pläng Check?" - "Pling Pläng Check!" - "... Pling... Pläng... Check...?" - "Pling! Pläng! Check!". Ich bin verwirrt.
Pantomimisch starten die beiden ihr Raumschiffwohnzimmerzelt in die Schwerelosigkeit, getragen von gesungener Mozartmelodie. In Endlosschleife. Ich kämpfe innerlich. Ein impulsives "Pling Pläng Check!" und ich verstehe: Irgendetwas muss aus irgendwelchen Gründen aus dem Außenraum des Zeltes in den Innenraum des Zeltes. Mit clownesken Einlagen verschwinden die Spieler abwechselnd nach draußen und kommen mit oder als neues Wesen wieder herein. Eine zauberhafte Idee, die von den drei einzigen Kindern im Zelt mit großer Freude belohnt wird. Es darf angefasst werden was mitgebracht wird und die Astronauten beziehen das gesamte Publikum in ihre Aktionen mit ein. Die extrem überzeichnete Gestik und Mimik im Spiel wirkt teilweise unangenehm, fast aufdringlich. "Pling Pläng Check" - das ist der Plan und wir fliegen, begleitet Projektionen an den Wänden, zur Erde zurück. Ein letzter "Pling Pläng Check"-Dialog und ich darf aussteigen. Die Figuren als permanente Karikaturen ihrer selbst lassen die Geschichte sehr eindimensional wirken und die rudimentären "Pling Pläng Check"- Diskussionen begraben leider einige schöne Ideen unter sich.
Mein Fazit: "What if..." ist meines Empfindens nach ein Stück für kleinere Kinder ab 2 Jahren, denn die anwesenden schienen an vielen Stellen wirklich Spaß zu haben.