Prag - Jubelfeier und Restaurierung auf einen Schlag: Prags wohl berühmtestes Bauwerk - die Karlsbrücke - wird 650 Jahre alt und das soll Ende Juni / Anfang Juli groß gefeiert werden.
Gleichzeitig soll aber auch die seit langem geplante Restaurierung des mittelalterlichen Bauwerks beginnen, das Burg und Altstadt verbindet und als touristisches Wahrzeichen der Goldenen Stadt gilt.
Während Denkmalschützer angesichts dieses Zusammenfalls zweier Ereignisse skeptisch sind, erklärte der Magistrat gestern, man habe alles im Griff. „Restaurierung und Feiern werden nicht kollidieren“, so Jiří Toman, Leiter der städtischen Investitionsabteilung gegenüber der Zeitung Hospodářské noviny (Prag).
„Zu Sommerbeginn werden wir nämlich zunächst nur Vorarbeiten für die Restaurierung in Angriff nehmen wie zum Beispiel den Aufbau des im Wasser verankerten Gerüsts.“
Mit Warn- und Kamerasystem gegen Vandalismus
Seit Anfang April schützt ein neues Warnsystem die Karlsbrücke vor Vandalismus und mutwilligen Beschädigungen. Eine hochsensible elektronische Anlage registriert ab sofort jedes Eindringen in die Schutzzone der Statuen und löst einen stillen Alarm aus, wie ein Behördensprecher bei der Vorstellung des neuen Warnsystems vorführte. Mit Hilfe von zehn ebenfalls neuen Überwachungskameras kann die Polizei dann sofort feststellen, wo und weshalb der stille Alarm ausgelöst wurde.
„Der Vandalismus hat leider ein unerträgliches Maß erreicht“, sagte ein Sprecher der tschechischen Polizei. Touristen, vor allem aus dem Ausland, haben der Polizei zufolge mittlerweile 18 von 31 Figuren in der prächtigen Statuenallee auf der Karlsbrücke beschädigt. Erst vor wenigen Wochen hatten Unbekannte ein rund 300 Jahre altes Fragment einer Kreuzigungsgruppe zerbrochen. (gp/nk)