Prag - Prags Oberbürgermeister Pavel Bém will verhindern, dass die Karlsbrücke wegen einer geplanten Werbeaktion der Luxus-Firma Louis Vuitton für die Öffentlichkeit komplett gesperrt wird.

Es sei nicht akzeptabel, dass das Baudenkmal für Prager und Touristen aus diesem Grund gesperrt werde, sagte Bém am Montag vor Journalisten in Prag. Im Rahmen der Veranstaltung sollte auch ein Privatkonzert des US-Stars Madonna stattfinden.

Wer genau für die „Vermietung“ der Brücke verantwortlich ist, ist weiterhin unklar. Bém hatte bereits vor einigen Wochen die Schirmherrschaft für die Vuitton-Aktion übernommen, die am 9. und 10. September auf der Karlsbrücke stattfinden soll.

Jeweils von 17 bis 2 Uhr soll Prags Wahrzeichen für die Öffentlichkeit gesperrt werden – für eine Oldtimer-Parade.

Heute wird der Prager Magistrat über den Fall sprechen. Gestern hatte der Stadtteil Prag 1 bereits beschlossen, seine Verwaltungsabteilung mit der Kündigung des „Mietvertrages“ mit den Veranstaltern der Vuitton-Aktion zu beauftragen. Allerdings ist unklar, ob oder unter welchen Bedingungen dies überhaupt möglich ist.

Prags früherer Oberbürgermeister Jan Kasl sagte gegenüber der Tageszeitung Lidové noviny (Prag), die Stadt habe keine rechtliche Handhabe, um den Vertrag auf offiziellem Wege rückgängig zu machen. (nk/gp)