Jihlava/Prag - In Jihlava hat am Abend das internationale Dokumentarfilmfestival begonnen. Der bereits 17. Jahrgang wird mehr als 200 in- und ausländische Produktionen vorstellen, darunter 13 tschechische, neun europäische und eine Weltpremiere. Akkreditiert hatten sich im Vorfeld rund 3.000 Teilnehmer aus Film und Medien, teilten die Veranstalter am Nachmittag mit.
Den Auftakt bildete "Dal nic" (Weiter nichts) des tschechischen Filmemachers Ivo Bystřičan (Jahrgang 1980), der reflektiert und humorvoll den Evergreen um den seit Jahren verschleppten Ausbau der Autobahn Prag-Dresden dokumentiert.
Zu Wort kommen Angehörige der unterschiedlichsten beteiligten Gruppen: neben Bewohnern der umliegenden Gemeinden im Naturpark Böhmisches Mittelgebirge etwa der Bauleiter der Autobahn und namhafte Umweltschützer. Der Film breche mit "Dokumentarfilmklischees", verspricht das Programmheft, und zeige, wie "Lokales und Globales, Ökonomie und Ökologie sich vermengen".
Im Mittelpunkt des Programms stehen wieder die vier Wettbewerbsblöcke "Opus Bonum", "Between the Seas", "Czech Joy" und "Fascination", wobei letzterer sich speziell auf das experimentelle Kino konzentriert.
Gäste des diesjährigen Festivals sind unter anderem der pakistanisch-britische Bürgerrechtler Moazzam Begg, ehemaliger Häftling im US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba, der russische Animationsfilmer Yuriy Norshteyn und der US-amerikanischen Experimentalfilmer Craig Baldwin.
Das Festival findet bis 29. Oktober in mehreren Kinos in Jihlava statt. Im vergangenen Jahr hatten mehr als 30.000 Filminteressierte das Festival besucht. (gp)