Prag - Der frühere tschechische Staatspräsident Václav Havel (im Bild mit seiner Frau Dagmar) ist am Donnerstag nach fast dreiwöchiger Internierung aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sein Gesundheitszustand sei stabil, meldete die Nachrichtenagentur ČTK (Prag) unter Berufung auf die behandelnden Ärzte.

Der chronische Lungenkranke wurde am 12. Januar wegen einer eitrigen Entzündung im Rachenbereich ins Universitätsklinikum Prag-Motol eingeliefert.

Nachdem der Entzündungsherd operativ entfernt worden war, erholte sich der 72-Jährige zunächst. Wenige Tage später jedoch erkrankte Havel an einer schweren Lungenentzündung und musste auf die Intensivstation verlegt werden. Sein Zustand war zwischenzeitlich sehr ernst.

"Im Unterschied zu früheren Krankehausaufenthalten war dieser ein sehr schwerer. Der Zustand war sehr kritisch und sehr ernst", fasste der Vorsitzende des Ärzteteams, Martin Holcát, zusammen. "Ich möchte sagen, dass ich sehr froh bin darüber bin, dass Herr Präsident Havel unser Krankenhaus in einem sehr guten Zustand verlässt". erklärte Klinikumsleiter Miloslav Ludvík.

Auch Havel betonte, dass er sich gut fühle. Während einer kurzen Pressekonferenz bedankte sich der frühere Präsident nicht nur für die gute Behandlung im Klinikum Motol, sondern ausdrücklich auch bei seiner Frau Dagmar und "dem Schutzengel".

Havel kämpft bereits seit Jahren mit seiner angeschlagenen Gesundheit. Seit einem Gefängnisaufenthalt Anfang der achtziger Jahre brachten Václav Havel Erkrankungen der Atemwege und Lungenentzündungen mehrmals ins Krankenhaus. 1996 wurde dem damaligen Staatspräsidenten mit einem Tumor auch etwa die Hälfte seines rechten Lungenflügels entfernt. (gp)