Prag - Die seit langem defizitär arbeitenden und skandalgeschüttelten Verkehrsbetriebe der tschechischen Hauptstadt (DPP) haben ein Überschussproblem, berichtet die Online-Ausgabe der Wirtschaftszeitung Hospodářské noviny.
Die Stadt hat in der Ära des Oberbürgermeisters Pavel Bém bei dem tschechischen Straßenbahnhersteller Škoda Transportation in Pilsen mit 250 Stück viel zu viele Straßenbahnen geordert, so iHNED.cz. Die modernen Schienenfahrzeuge des Typs 15T ForCity (Foto), die schrittweise ausgeliefert werden, werden im DPP-Fuhrpark immer mehr, stehen aber zum Teil ungenutzt in den Depots.
Hintergrund des Fahrzeugüberschusses ist dem Bericht nach eine Fehlkalkulation, die mit dem erwarteten Ausbau des Prager Streckennetzes zusammenhängt. Im Jahr 2008 ging man davon aus, dass das hauptstädtische Straßenbahnnetz bis 2015 um etwa 33 Kilometer erweitert werden würde. Doch tatsächlich sei nur ein Bruchteil dessen realisiert worden. Die Verkehrsbetriebe erwägen daher, Dutzende Straßenbahnen wieder zu verkaufen. (nk)