Prag - Die Sozialarbeiterin der Organisation Karo, Cathrin Schauer, hat dem tschechischen Innenministerium vor Jahresende Informationen vorgelegt, die beweisen sollen, dass es im westböhmischen Cheb (Eger) Fälle von Kinderprostitution gibt. Das bestätigte gestern das Innenministerium, wie die in Prag erscheinende Tageszeitung Právo schreibt.
Ein Sprecher sagte, bei den Daten handele es sich vor allem um Kfz-Kennzeichen, die Schauer und ihre Mitarbeiter von Prostituierten bekommen hätten. Die Informationen von Karo seien bereits an die zuständigen tschechischen und deutschen Polizeibehörden weitergeleitet worden, so der Sprecher.
Schauer hatte im November zusammen mit UNICEF eine Studie zum Thema Kinderprostitution vorgelegt. In einigen Medien war die Region um Cheb daraufhin als „Paradies für Pädophile“ bezeichnet worden.
Andere Journalisten sowie tschechische und deutsche Politiker warfen Schauer aber auch Übertreibung vor und riefen sie dazu auf, konkrete Hinweise auf Kinderprostitution der Polizei vorzulegen, falls es solche gebe. Andernfalls mache sie sich strafbar. (nk)