Prag - Gut gemeint, aber: Bereits im August hatte der Prager Magistrat beschlossen, das traditionelle, von der Stadt finanzierte große Neujahrsfeuerwerk am 1. Januar 2020 zu streichen. Begründung: Vierbeiner, Feinstaub und überhaupt.
Doch ihr hehres Ziel in Sachen Umweltschutz werden die um das Wohl ihrer Prager besorgten Stadtväter und -mütter wohl nicht erreichen, da sie die Rechnung ohne die uneinsichtigen Bürger - und die bis dahin das Feuerwerk installierende Pyrofirma gemacht haben.
Letztere rief nämlich kurzerhand eine Spendenaktion zur Rettung des beliebten Neujahrsspektakels und ihres Geschäfts ins Leben, die bis Jahresende immerhin rund 250.000 Kronen (rund 10.000 Euro) und damit ein Viertel der vorjährigen Kosten für das Neujahrsfeuerwerk einbrachte.
Das so finanzierte private Feuerwerk mit der Bezeichnung "Göttliches Prag" soll am 1. Januar um Punkt 18 Uhr beginnen und von der Bastion zwischen den Parks Folimanka und Ztracenka gezündet werden.
Die Show soll insgesamt 12 Minuten und 20 Sekunden dauern, besonders gute Sicht dürfte man beispielsweise vom Kongresszentrum haben, wo auch Begleitmusik abgespielt wird, Hits der im Jahr 2019 verstorbenen Sänger Karel Gott und Daniel Nekonečný. Wer schwindelfrei ist und Wert auf eine garantiert unverstellte Aussicht legt, kann sich auch auf das anliegende Brückenmonstrum Nuselský most hinausbegeben. (nk)