Prag - ČSSD-Chef Jiří Paroubek wird in Kürze seine Dolmetscherin Petra Kováčová heiraten.
Das sagte Paroubek am Mittwoch gegenüber der in Prag erscheinenden Tageszeitung Právo (Prag). Allerdings muss das Paar noch Paroubeks Scheidung von seiner Ehefrau Zuzana abwarten.
Dem ČSSD-Chef missfällt, dass einige Journalisten und Parteikollegen seine Freundin als "Geliebte" (milenka) bezeichnen, da dieser Begriff nach Ansicht von Paroubek negativ besetzt und beleidigend sei.
"In ein paar Wochen nach meiner Scheidung werden auch die Lümmel sich anständig über Fräulein Kováčová äußern müssen. Und wenn Petra in kurzer Zeit meine Gattin geworden sein wird, werden sie auch das zur Kenntnis nehmen müssen, so Paroubek am Mittwoch gegenüber Právo.
"Junge Geliebte werden nicht gerade positiv gesehen"
Paroubek reagierte damit auf Kritik seines Parteirivalen, des Stellvertretenden ČSSD-Vorsitzenden Zdeněk Škromach. "Besonders in Mähren sind wir ein wenig konservativer in diesen Dingen und junge Geliebte werden nicht gerade positiv gesehen“, hatte dieser unlängst in einer Online-Diskussion auf den Internetseiten der ČSSD kritisiert.
Paroubek konterte mit der Feststellung, Škromach "kann sich nicht wie ein Mann benehmen", weil er ihm dies auch ins Gesicht auf einem Parteigremium hätte sagen können. "Dazu fehlt ihm der Mut. Ich würde es bevorzugen, wenn er mit seinen Zwergengewohnheiten aufhören würde und aufhören würde, mir an die Knöchel zu hacken, denn höher reicht er nicht.“
Der 54-jährige Paroubek hatte Anfang Juli bekannt gegeben, dass seine neue Partnerin die um 20 Jahre jüngere Dolmetscherin Kováčová ist. Von seiner Frau Zuzana will sich Paroubek nach 28 Jahren gemeinsamer Ehe spätestens im September scheiden lassen.
Paroubek geht nach eigener Aussage nicht davon aus, dass es Komplikationen mit seiner Scheidung gibt, sondern dies nur noch eine Formalie sei. "Wir sind freundschaftlich übereingekommen", so der ČSSD-Chef. Ein Termine stehe zwar noch nicht fest, aber der Scheidungsantrag sei gestellt. (nk)