Prag - Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der "Samtenen Revolution" ist es am Dienstag in Prag zu gewalttätigen Ausschreitungen rechtsradikaler Gruppen gekommen. Das berichtete der Nachrichtenkanal des tschechischen Fernsehens ČT24 (Prag.).
Die Polizei nahm 49 Personen fest. In 32 Fällen haben die Behörden Strafverfahren eingeleitet.
Die Zwischenfälle begannen am Nachmittag in der Innenstadt, als rund 300 Anhänger der rechtextremen Dělnická strana (Arbeiterpartei) auf dem Vorplatz des Nationaltheaters aufliefen und die Gedenkfeiern störten. Auf Anordnung des Prager Magistrats lösten die Sicherheitskräfte die ungenehmigte Kundgebung auf und forderten die DS-Anhänger auf, das Zentrum zu verlassen.
Zwar befolgten sie die Aufforderungen und zogen sich über die Legionen-Brücke in Richtung linkes Moldauufer zurück, jedoch griffen einige Radikale vor den Augen der Beamten und den Kamerateams des Fernsehens wahllos Passanten an. Dabei wurden vier Personen verletzt.
Zu Gewalttätigkeiten kam es auch am rechten Moldauufer, etwa 1.500 Meter südlich vom Nationaltheater. Dort hatten sich etwa 200 Rechtsradikale unweit des Universitätsgeländes zusammengerottet, von wo aus rund 5.000 überwiegend junge Leute zum Gedenkmarsch in Richtung Nationalstraße aufbrechen sollten.
Als die Beamten einen Schutz-Kordon aufbauten, um Zusammenstöße zu vermeiden, griffen die Rechtsradikalen die Beamten an. Dabei setzten sie unter anderem Tränengas ein und demolierten mehrere Polizeifahrzeuge.
An den Feierlichkeiten zum 17. November, dem Tag des Kampfes der Studenten für Freiheit und Demokratie, nahmen in Prag mehr als 10.000 Menschen teil. Zentrum der Gedenkfeiern war die Nationalstraße, wo die Studentenproteste vor genau 20 Jahren kulminierten und den Fall des kommunistischen Systems in der damaligen Tschechoslowakei einleiteten. Prominentester Redner war der frühere tschechische Staatspräsident Václav Havel. (gp)
Nachrichten
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Rubrik: Gesellschaft |
17.11.2009
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Rechtsradikale greifen Passanten und Polizisten an - 49 Festnahmen
Tschechien Online, 17.11.2009
Autor:
Georg Pacurar
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