Prag - In der umfangreichen Retrospektive Jakub Schikaneders in der Wallenstein-Reitschule sind noch bis zum 13. Januar 2013 neu entdeckte sowie altbekannte Gemälde des berühmten tschechischen Malers des 19. Jahrhunderts zu sehen.

Zu betrachten ist unter anderem das berühmte Gemälde "Prager Noctura", das im vergangenen Jahr für 6,9 Millionen Kronen versteigert wurde. Der in Prag geborene und gestorbene Jakub Schikaneder ist einer der bekanntesten und bis heute beliebtesten tschechischen Maler.

Seine melancholischen Bilder zeigen das Prag des 19. Jahrhunderts: Geheimnisvolle und dunkle Ecken, meist verhüllt in Nebel, in denen sich das Leben der ärmlichen Bewohner Prags abspielte, Alltagsszenen des alten Prags.

Die letzte große Prager Ausstellung vor 13 Jahren zog damals bereits über 100.000 Besucher an. Die aktuelle Werkschau hat für die Liebhaber des Malers nun noch etwas ganz Besonderes zu bieten: nämlich bislang unbekannte Werke, die erst unlängst gefunden wurden. Trotz häufiger Fälschung der Werke Jakub Schikaneders sei es gut möglich gewesen, die echten Bilder von Fälschungen zu unterscheiden, berichtet Tomáš Vlček, Leiter der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der Nationalgalerie Prags.

Schikander entwickelte nämlich ganz spezielle Arbeitsmethoden, die seine Bilder einzigartig machen. Vor allem die Darstellung von Licht und Schatten sowie die spezielle Schichtung einzelner Farbkomponenten zeichnen die Originalbilder aus. Durch diese Merkmale gäbe es, so Tomáš Vlček, keinen Anlass an der Echtheit der neu entdeckten Werke zu zweifeln. (jf)