Prag - Die Polizei gibt zu, dass sie die Problematik lange Zeit nicht ernst genug genommen hat - seit April aber beschäftigt sich eine Sonderabteilung mit der Bekämpfung des Menschenhandels.
Gemeint ist nicht der Menschenhandel im Zusammenhang mit Prostitution, sondern der mit billigen Arbeitskräften vornehmlich aus dem Osten.
Von den „neuzeitlichen Sklaven", das heißt von illegalen Hilfsarbeitern aus der Ukraine, Moldavien, Russland, China oder Vietnam gibt es laut Schätzungen der Polizei etwa 200.000. Deren Löhne liegen trotz bis zu 16 Stunden Arbeit am Tag meist weit unter denen der Tschechen, und auch die Arbeitsgesetze werden bei den ausländischen Hilfsarbeitern in der Regel nicht eingehalten.
Zudem werden die „Illegalen“ oft von ihren Schleusern erpresst und Opfer von Gewaltverbrechen, die vornehmlich von kriminellen Landsleuten begangen werden.
Jan Mikeš, Leiter der neuen Ermittlungseinheit der Polizei, gibt zu, dass Tschechien die Drahtzieher des Menschenhandels bislang kaum oder nur unzureichend bekämpft hat. „Wir sind da noch ganz am Anfang. Diese Straftat ist hier bislang nie verfolgt worden, und die Unternehmer nutzen das aus. Wir erwarten seitens der Unternehmer Proteste“, so Mikeš. (gp/nk)
Nachrichten
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Rubrik: Wirtschaft |
15.8.2006
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Defizite beim Kampf gegen Menschenhandel und Ausbeutung von illegalen Arbeitskräften sollen behoben werden
Tschechien Online, 15.8.2006
Autor:
Tschechien Online - Ressort Wirtschaft
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