Prag - Zwei Tote, Zehntausende Haushalte ohne Strom und Sachschäden in mehrfacher Millionenhöhe - so lautet in Tschechien die Bilanz, nachdem der Orkan "Emma" das Land heimgesucht hat. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern war der Sturm zwar schwächer als das Orkantief "Kyrill" im vergangenen Jahr.
Nach ersten Schätzungen aber scheint der am Wochenende entstandene Schaden den vom Vorjahr noch zu übertreffen, wie tschechische Medien berichten.
Der Energiekonzern ČEZ veranschlagte das Schadensvolumen am Montag auf rund 150 Millionen Kronen (rund 5,7 Millionen Euro). Dagegen hatte das Unternehmen nach dem Sturm 2007 Verluste von rund 100 Millionen Kronen gemeldet.
Der Orkan "Kyrill" hatte im Januar vergangenen Jahres mancherorts Geschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern erreicht.
"Von Kyrill waren zahlenmäßig mehr Abnehmer betroffen. Teilweise blieben damals mehr als eine Million Menschen ohne Strom, während es dieses Jahr maximal 920.000 waren. Allerdings riss Kyrill keine Hochspannungsleitungen um. Am vergangenen Wochenende waren es sieben", erklärte ČEZ-Sprecher Ladislav Kříž gegenüber dem Online-Dienst Aktualne.cz (Prag).
Große Schäden melden auch die Versicherungsgesellschaften. So rechnet die Česká pojišťovna damit, ihren Kunden mehr als 100 Millionen Kronen für entstandene Sturmschäden auszuzahlen. Am Montag lagen der Versicherung rund 5000 Schadensmeldungen vor, meist ging es um beschädigte Dächer.
Ähnlich die Lage bei der Allianz, die die Schäden ihrer Versicherten auf 120 Millionen Kronen schätzt. (nk/gp)