Prag - Bei Zusammenstößen von Rechtsradikalen und Anarchisten sind am gestrigen 1. Mai in Prag fünf Personen leicht verletzt worden. Das meldete die Nachrichtenagentur ČTK.
Danach handelte es sich bei drei der Verletzten um Polizisten, zwei waren Demonstranten.
Zu dem Zwischenfall kam es in der Prager Innenstadt, wo mehrere Hundert Rechtsradikale zu einer Kundgebung aufgelaufen waren und auf eine Demonstration linker Gruppen trafen. Die mit einem starken Aufgebot präsente Polizei konnte eine weitere Eskalation verhindern.
Ihre traditionellen Versammlungen zum Tag der Arbeit hielten auch die etablierten Parteien in der Hauptstadt ab. Den Auftakt setzten die Kommunisten (KSČM) am Vormittag auf dem ehemaligen Weltausstellungsgelände in Holešovice.
An gleicher Stelle folgten später die Sozialdemokraten (ČSSD), wobei keine der linken Parteien mehr als einige Hundert Anhänger mobilisieren konnte.
Mehr Zulauf hatte - zumindest dem Anschein nach - die liberal-konservative ODS von Premier Petr Nečas, die auf den Laurenziberg (Petřín) geladen hatte. Statt politischer Standpunkte dürfte aber die Wahl des Ortes den Ausschlag gegeben haben: Der Hausberg der Prager ist ein traditionelles Ausflugsziel am 1. Mai und steht besonders bei Pärchen hoch im Kurs. (gp)