Prag - Fänden in Tschechien zurzeit Wahlen statt, würden die Sozialdemokraten (ČSSD) mit 38 Prozent stärkste Partei im Prager Abgeordnetenhaus. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM (Prag) hervor.

Dagegen käme die liberal-konservative Demokratische Bürgerpartei (ODS) des früheren Premiers Mirek Topolánek nur auf 29 Prozent der Stimmen.

Die am Dienstag vorgelegten Umfragewerte bestätigen den seit Monaten anhaltenden Trend, wonach die ČSSD in den Präferenzen klar vor ihrem traditionellen Rivalen liegt.

Diese Tendenz bestätigte auch die Agentur STEM, ebenfalls ein renommiertes Meinungsforschungsinstitut. Nach dessen Mai-Umfrage bekäme die ČSSD 32,4, die ODS 23,7 Prozent.

Übereinstimmung herrscht zwischen den Agenturen auch darin, dass die Präferenzen beider Parteien vor dem Hintergrund der Wirtschaftkrise gesunken sind. Laut STEM erhielten die Sozialdemokraten gegenwärtig 89 Sitze im Abgeordnetenhaus, drei weniger als im Vormonat. Die ODS würde sogar sechs Mandate weniger als im April erhalten.

Von den Verlusten der großen Parteien scheinen jedoch die kleineren Kräfte zu profitieren.

Laut CVVM kämen die Kommunisten (KSČM) auf 15, die Grünen (SZ) auf sieben und die Volkspartei (KDU-ČSL) auf 6,5 Prozent. STEM dagegen sieht die KDU-ČSL als viertstärkste Partei (5,9) vor den Grünen, die mit 5,3 Prozent nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde schaffen würden. (gp)