Prag - Zdeněk Fibich (1850-1900) gehört neben Bedřich Smetana, Antonín Dvořák und Leoš Janáček zu einem der bedeutendsten tschechischen Komponisten.
Seine Oper "Pád Arkuna" (Der Fall von Arkun) thematisiert eine dramatische Dreiecksbeziehung zwischen zwei Männern und einer Frau auf der Insel Arkun, die schließlich in einer Art "Kreuzzug" auf der Insel Rügen endet.
Das Bühnenstück komponierte Zdeněk Fibich in den Jahren 1898 und 1899 und bereits im Jahr 1900 wurde es uraufgeführt.
Seit seiner Uraufführung wurde das Stück jedoch nicht mehr auf die Bühne gebracht und erst am 9. Oktober 2014 im Prager Nationaltheater wieder aufgeführt.
Gegenüber Radio Prag stellte Theaterdirektor Jan Burian unlängst die Bedeutung dieses Projekts heraus: "Der ’Fall von Arkun’ ist eine außerordentliche Inszenierung. Wir führen die Oper als ein Sonderprojekt im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik auf. Die Oper wurde fast nie gespielt. Regie hat der ehemalige Leiter des Opernensembles, Jiří Heřman. Das Werk befasst sich mit der Mythologie, mit den verschiedenen Zusammenhängen der nationalen Kultur. Mit seinem Inhalt gehört es einfach in das Repertoire des Nationaltheaters."
Die Musik schließt sich dabei nicht der traditionellen "tschechischen Nationalmusik" an, sondern orientiert sich sowohl musikalisch als auch der Länge der Oper nach (etwa drei Stunden) an Richard Wagner. Dennoch spielt dieses Werk eine große und bedeutende Rolle in der Tradition der tschechischen Oper. (coa/nk)