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Pressemitteilungen | 25.5.2015

Prag, 25.05.2015 – Die Verkehrswege zwischen Tschechien und Deutschland müssen für einen regen Warenaustausch durchlässiger werden. Das war der Tenor des 2. Deutsch-Tschechischen Verkehrsforums, das die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) und die Prager Repräsentanz des Freistaates Bayern am 20. und 21. Mai veranstalteten. Das Forum stand unter der Schirmherrschaft der Verkehrsminister Bayerns und Tschechiens.

Ein intensiver bilateraler Handel braucht eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur über die Landesgrenzen hinweg. Bei einer Auftaktveranstaltung in der bayerischen Repräsentanz mit Vertretern aus Wirtschaft und Verbänden betonte Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium, sein Land habe mit Blick auf die Achse München-Prag „einen deutlichen Schwerpunkt auf die Verbindung Richtung Tschechien und die Grenzregionen gelegt“. „Sehr aktive und rege Kontakte in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit“ sieht der tschechische Vize-Verkehrsminister Kamil Rudolecký. Im Fokus der Expertenanalysen standen die Bahn- und Straßenverbindungen zwischen Tschechien und Bayern. Im tschechisch-sächsischen Grenzbereich gilt es, neben der Vollendung der Autobahn D8, auch die Verbindung über die Elbe und eine neue Bahntrasse zu intensivieren. „Für die deutschen Investoren ist es eine gute Nachricht, dass mit diesem Forum Bewegung in die bilateralen Verkehrsprojekte kommt“, so DTIHK-Geschäftsführer Bernard Bauer.

Aus Sicht der bayerischen Staatsregierung ist eine schnelle Bahnverbindung nach Prag von besonderer Bedeutung. „Unser Ziel ist es, die Fahrzeit auf der so wichtigen Achse München-Prag auf maximal 4,5 Stunden zu verkürzen“, so Staatssekretär Pschierer. Aktuell liegt die Fahrzeit noch bei 6 Stunden. Beim Ausbau wichtiger Bahnverbindungen zwischen Bayern und Tschechien sei der Ball mittlerweile auf deutscher Seite, meint John Bölts, Geschäftsführer der Firma Hartrodt CZ und Leiter des DTIHK-Arbeitskreises „Transport und Logistik“. „Der Bundesverkehrswegeplan wird im November beschlossen, und alle Investitionspläne, die dort keine Berücksichtigung finden, führen zu einem Rückschritt in den entscheidenden Regionen“, so Bölts.

Auch nach Ansicht des tschechischen Verkehrsministeriums spielt der Bundesverkehrswegeplan eine entscheidende Rolle beim Ausbau der Infrastruktur zwischen beiden Ländern. „Ein Wunsch von tschechischer Seite ist, in den Bundesverkehrswegeplan auch zwei neue Eisenbahnstrecken aufzunehmen: einmal von Ústí nad Labem nach Dresden und von Pilsen nach Regensburg“, so Vize-Verkehrsminister Rudolecký. Das ist eine Voraussetzung, um eine entsprechende Finanzierung auch durch die EU-Fonds zu sichern. Um den Güterverkehr auf der Elbe in Schwung zu bringen, sei der Bau einer Staustufe bei Děčín nötig, erklärte Luděk Sosna, Direktor der Strategieabteilung im tschechischen Verkehrsministerium. „Die entsprechende Umweltverträglichkeitsprüfung ist fast fertig“, man hoffe auf Verständnis der deutschen Seite für dieses Bauvorhaben, so Sosna.

Das 2. Deutsch-Tschechische Verkehrsforum knüpfte an einen ersten bilateralen Austausch vor fünf Jahren an.

Autor:
Pressemitteilung der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) vom 25.5.2015

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