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Der Autor

Henning Bleyl ist 1969 in Karlsruhe geboren.1991 studierte er "Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis" an der Universität Hildesheim. Er absolvierte zu dem zwei Auslandssemester in Spanien und Italien. 1998 fertigte er seine Diplomarbeit mit dem Thema "Klassik als Propaganda-Medium? Zur politischen Funktion der Auslandsreisen der Berliner Philharmoniker für den NS-Staat" an.

Seit 2001 ist Henning Bleyl Kulturredakteur der "tageszeitung" (taz nord). Nebenbei ist er Dozent an mehreren Hochschulen wie z.B. der Hochschule Bremerhaven.

Henning Bleyl gewann schon mehrere Preise mit seinen Werken. Unter anderem gewann er 2016 den Publizisten Preis des dbv.

Im Internet: www.prager-literaturhaus.comwww.prager-literaturhaus.com | www.taz.dewww.taz.de
Bildnachweis:
© felderfilm

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Pragtag 11

Prag ist die erste Stadt, in der ich eine digitale Speisekarte vorgelegt bekomme. Gut, es ist ein modernes Restaurant, im Haus des Presseclubs gelegen, wo ich mit Adam Černý verabredet war - aber auch insgesamt ist die Stadt deutlich digitaler, als ich das aus Deutschland kenne.

Jede noch so klapprige Straßenbahn hat WLAN, so gut wie sämtliche Cafés und Kneipen ohnehin. Public working scheint weiter verbreitet als in Berlin, von Bremen ganz zu schweigen. Die Prager Urbanität ist allgegenwärtig: Ich staune über eigentlich öde Einkaufszentren, in denen sehr gemütliche Arbeits- und Kaffesierbereiche eingerichtet sind – dekorative Buchregale fürs Bildungsambiente inklusive.

Und die Sekunden-Countdowns an den Fußgängerampeln – auch weit vorne auf der Skala der innovativen Stadtmöblierung. Wann wird, analog zu Copenhagenize, von Pragenize gesprochen? Wenn das Rad auch für Prag erfunden sein wird. Aber das verhindert vermutlich die Segway-Lobby.

bleyl@kultur-recherche.de

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