Prag - Als OB-Kandidat der ČSSD ist Jiří Dienstbier jr. bei der Prager Kommunalwahl vor einem Jahr gescheitert - vor allem an der Verfilzung seiner lokalen Parteifreunde mit der gegnerischen ODS. Seither wächst die Popularität des 42-jährigen Senators stetig.

Wie aus der aktuellen Umfrage der Agentur STEM (Prag) hervorgeht, ist Dienstbier mittlerweile der beliebteste Politiker Tschechiens.

Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) bewerteten den ČSSD-Vize positiv. Damit hat der Sohn des verstorbenen gleichnamigen Außenministers erstmals in diesem Jahr seinen Parteichef Bohuslav Sobotka (51 Prozent) im Politiker-Ranking überholt.

Auch auf den Plätzen drei und fünf sehen die Meinungsforscher zurzeit Sozialdemokraten. Der Landeshauptmann für Südmähren und Konkurrent von Parteichef Sobotka, Michal Hašek schneidet bei 48 Prozent der Respondenten gut ab; der außenpolitische Experte der ČSSD, Lubomir Zaorálek, kommt auf 42 Prozent.

Als einzige Politikerin des Regierungslagers schafft es die Parlamentspräsidentin Miroslava Němcova unter die TOP 5. Die ODS-Vizevorsitzende wird von 47 Prozent der Wähler positiv bewertet. Dagegen ist der der lange Zeit beliebteste Politiker des Landes, Außenminister Karel Schwarzenberg (TOP 09), auf dem sechsten Platz gerutscht.

Letzter unter den Top 10 ist Ministerpräsident Petr Nečas (36 Prozent).

Am schlechtesten schneiden in der September-Umfrage die Vertreter der populistischen VV am, dem Juniorpartner der Prager Koalition. Schulminister Josef Dobeš wird von 72 Prozent negativ bewertet. Der formelle Parteichef Radek John kommt bei drei Vierteln der Respondenten schlecht weg. Absolutes Schlusslicht ist der inoffizielle VV-Chef und Ex-Verkehrsminister Vít Bárta mit fast vier Fünfteln (79 Prozent) Negativ-Stimmen. (gp)