Prag - Der Vorsitzende der TOP 09 hat nach eigenem Bekunden trotz des schlechten Abschneidens seiner Partei bei den Kommunal- und Senatswahlen nicht vor, seinen Posten zu räumen. Das sagte Karel Schwarzenberg in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ČTK, berichten tschechische Medien am Dienstag.
Nach Ansicht des Parteichefs müsse die TOP 09 vor allem die Fehler analysieren und korrigieren, die sie im zurückliegenden Wahlkampf gemacht habe. So sei es offensichtlich ein Fehler gewesen, dass sich seine Partei zu sehr auf landesweite statt auf lokale Probleme konzentriert habe.
Schuld für das schlechte Abschneiden sieht Schwarzenberg jedoch auch bei dem von ihm noch im Wahlkampf massiv unterstützten scheidenden Prager Oberbürgermeister Tomáš Hudeček. Der war wegen eines lang anhaltenden Konflikts mit dem ehemaligen Chef der Prager Parteiorganisation, Jiří Vávra, kurz nach den Wahlen aus der Partei ausgetreten. Aus der Partei ausgetreten war aus dem gleichen Grund zuvor ebenfalls sein Kontrahent.
Schwarzenbergs TOP 09 hatte in den zurückliegenden Kommunalwahlen auf kommunaler Ebene über 700 ihrer 1600 Mandate verloren und in den Teilsenatswahlen keinen einzigen Sitz erringen können. Der 76-jährige ehemalige tschechische Außenminister will zumindest noch bis zum nächsten Parteitag im Amt bleiben, der voraussichtlich Ende kommenden Jahres abgehalten wird. (nk)