Vsetín/Prag - Im ostmährischen Vsetín tobt seit Wochen ein Streit um die dortige Roma-Minderheit.

Der Bürgermeister und frischgekürte Senator Jiří Čunek (KDU-ČSL) hatte dort die Umsiedlung der Roma angeordnet.

Schon vor Wochen hatte er die Umsiedlung von etwa 100 Roma nach Jeseník durchgesetzt und damit schon Proteste provoziert. Vergangenen Freitag ließ er nun zwei weitere Roma-Familien - insgesamt rund 26 Menschen - umsiedeln.

Diese hatten in einem zum Abriss bestimmten Haus gelebt. Die Stadt hatte ihnen den Mietvertrag nicht mehr verlängert und per Gericht den Auszug erzwungen. Die Stadt kaufte nun ein Haus in der Nachbargemeinde Čechy pod Kosířem und stellte es nun den Roma zur Verfügung. Die sollen das Haus nun durch Ratenzahlen erwerben - obwohl sie dort gar nicht leben wollen.

„Aber was sollten wir den machen? Sie haben uns Angst gemacht und gedroht, dass wir sonst alle auf der Straße landen, und die Alten ins Heim abgeschoben werden“, so Jolana Tulejová, eine der betroffenen Roma.

Čunek sieht in seinem Vorgehen kein Problem - im Gegenteil: „Diese Menschen machen Probleme, und wir versuchen, diese zu lösen. Wir helfen ihnen sogar, auf eigenen Beinen zu stehen“, zitiert die Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag) den Christdemokraten. (gp/nk)