Prag - Auch mehr als 20 Jahre nach Auflösung des gemeinsamen Staates haben Slowaken in Tschechien eine gewisse Sonderstellung gegenüber anderen Ethnien und Nationalitäten. Das geht aus einer neuen Meinungsumfrage der Prager Agentur STEM hervor, die heute veröffentlicht wurde.
Danach erfreuen sich Menschen aus der Slowakei der Sympathie von 90 Prozent der tschechischen Bevölkerung.
Die Meinungsforscher ermittelten Zu- oder Abneigung mit der einfachen Frage: "Wie würden Sie es aufnehmen, wenn sie einen ... zum Nachbarn hätten?" Zur Auswahl standen folgende Antworten: "sehr gut/problemlos", "es wäre mir nicht angenehm", "ich könnte mich schwer damit abfinden" und "ich hielte das für völlig unannehmbar".
Neben den Slowaken schnitten auch Briten (83 %), Franzosen (80 %), Amerikaner (78 %) und Deutsche (70 %) gut ab. Im Mittelfeld landeten Volkstschechen wie Rückwanderer aus Kasachstan und der Ukraine, die für mehr als die Hälfte der Einheimischen gern gesehene Nachbarn wären.
Etwa gleichauf liegen Vietnamesen (40 %) und Ukrainer (37 %), zwei durch Arbeitsmigration zahlenmäßig bedeutende Bevölkerungsgruppen.
Die größte Ablehnung schlägt Angehörigen der Roma-Minderheit entgegen, die nur elf Prozent der Befragten gern als Nachbarn hätten und mehr als ein Drittel (36 %) kategorisch ablehnt. (gp)