Prag - In der tschechischen Hauptstadt wurden am vergangenen Wochenende zwei junge Frauen Opfer von brutalen Überfällen, die auf das Konto eines oder mehrerer unbekannter Täter gehen. Wie eine Polizeisprecherin am Sonntag mitteilte, wurde eine der Frauen in kritischem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert.
Für den ersten Überfall, der sich in der Nacht von Freitag auf Samstag ereignete, ist vermutlich ein junger, fließend Tschechisch sprechender und etwa 175 cm großer Asiat verantwortlich.
Der erste Angriff ereignete sich in der Nacht von Freitag auf Samstag um 4.30 Uhr morgens. Eine 23-jährige Frau kehrte mit der Autobuslinie 511 von einer Party aus dem Prager Stadtzentrum zurück. Kurz nachdem sie an der Haltestelle Petýrkova in Prag 4 ausgestiegen war, wurde sie von einem ebenfalls aus dem Bus ausgestiegenen Mann angegriffen, zu Boden gerissen und gewürgt. Der Frau gelang es zunächst, bis zu den nächsten Häusern zu flüchten, zu klingeln und um Hilfe zu rufen. Der Täter holte sie jedoch ein und begann, sie erneut zu würgen, bis sie bewusstlos wurde. Danach flüchtete der Täter. Aufgrund der Zeugenaussage der überfallenen Frau veröffentlichte die Polizei von Überwachungskameras aufgenommene Fotos des mutmaßlichen Täters.
Der zweite Fall ereignete sich fast genau 24 Stunden später in Prag-Petrovice. Passanten fanden dort gegen 3.15 Uhr an der Kreuzung der Straßen Archimédova und Rezlerova eine verletzte Frau, die mit zerrissener Kleidung unter einem Baum lag. Die 33-jährige Frau stand unter Schock und war nicht ansprechbar, ein Rettungswagen brachte sie in kritischem Zustand in ein Krankenhaus. Zum Tathergang des zweiten Überfalls verfügt die Polizei derzeit noch keine über keine genaueren Informationen. Allerdings geht sie davon aus, dass auch die am frühen Sonntagmorgen gefundene Frau mit dem Nachtbus 511 gefahren und vermutlich an der Haltestelle Poliklinika Petrovice, eventuell auch eine Station früher ausgestiegen ist.
Ob der zweite Überfall auf das Konto desselben Täters geht, der bereits am frühen Samstagmorgen zugeschlagen hatte, ist bislang unklar. Das beide Fälle verbindende Element bleibt zunächst nur die Nachtbuslinie 511. (nk)