Prag, 06.05.2015 – Anlässlich seines Berlin-Besuchs traf am Montag der tschechische Premier Bohuslav Sobotka mit dem Geschäftsführer der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK), Bernard Bauer, und über 20 bedeutenden deutschen Investoren zusammen.
Deutschland sei der wichtigste Wirtschaftspartner Tschechiens, betonte Premier Sobotka, er widme einen großen Teil seiner Arbeit dem Ausbau der deutsch-tschechischen Beziehungen. Themen der Zusammenkunft waren neben der wirtschaftlichen Lage Tschechiens auch die Förderung von Forschung und Entwicklung, Technologietransfer und die Frage, mit welchen Schritten die tschechische Regierung neue Investoren ins Land holen kann.
„Die Förderung des Wirtschaftswachstums, der Auslandsinvestitionen, des Exports, der Beschäftigungslage und der technischen Schulausbildung sind Prioritäten meiner Regierung“, so der tschechische Premier. Ziel sei es vor allem, Bedingungen zu schaffen, die Investitionen fördern und damit neue Arbeitsplätze entstehen lassen, so Sobotka.
Die DTIHK hatte erst kürzlich ihre aktuelle Konjunkturumfrage veröffentlicht. Danach würden 92 Prozent der Befragten wieder in Tschechien investieren. Dennoch: Mangelnde Transparenz der öffentlichen Auftragsvergabe, Rechtsunsicherheit und ein praxisfernes, veraltetes Ausbildungssystem gehören zu den größten Sorgen der in Tschechien aktiven deutschen Unternehmen. „Innerhalb von nur vier Jahren ist der Standortfaktor ´Qualifikation der Arbeitnehmer´ in der Wertschätzung der hiesigen Investoren von Platz zwei auf Platz sechs gerutscht. Dabei gehört der Faktor Human Resources für ein Land ohne nennenswerte natürliche Ressourcen wie Tschechien zum größten Kapital“, erklärte DTIHK-Geschäftsführer Bauer. Tschechien müsse auch in diesem Sinne mehr denn je ein Ort der Innovation sein.
Premier Sobotka betonte, er nehme die Meinung deutscher Investoren zu den Standortbedingungen sehr ernst.
Am 15. Mai wird Premier Sobotka bei der DTIHK-Jahreshauptversammlung auftreten und über die „Herausforderungen für die tschechische Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren“ sprechen.