Donnerstag, 21. November 2024 | Namenstag: Albert

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Der Autor

Kurzbiografie: 
KK, geb. im niedersächsischen Celle (Deutschland). Nach kaufmännischer Ausbildung und einigen Berufsjahren - bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften in Hannover - Studium der Germanistik (Geschichte/Politik) und Mathe/Informatik in Hannover.

1988 Reise in die USA zu journalistischen Recherchezwecken über die ersten Forschungsergebnisse in der Gen-Forschung/Altersforschung/Gerontologie (u. a. an der Johns-Hopkins University in Baltimore/Maryland und University of Florida in Gainesville).

Frühes Interesse an der Prager deutschen Literatur. 1996: Praktikant an der Karls-Universität Prag, 1997: Praktikant bei der Prager Zeitung. Dozent für DaF u. a. am Goethe-Institut Göttingen (seit 2006) und Goethe-Institut Prag (2012/13).

2001/2002 Assistant Professor an der Han-Nam University in Daejon/Süd-Korea.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen und Mitarbeiten u. a.:

-Kountouroyanis, Konstantin. Der fernöstlich-deutsche Literaturtransfer unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges, in DaF-Szene Korea - Vom Gehen, Kommen, Bleiben. Berlin/Seoul: Lektoren-Vereinigung Süd-Korea - FALK e.V., 2023, Bd. 57, S. 95 - 108
- Kountouroyanis, Konstantin: Über Rudolf Fuchs’ letztes unvollendetes Projekt im Londoner 
Exil: Der Deutsche Almanach aus der Tschechoslowakei,
in: Brünner Beiträge zur Germanistik 
und Nordistik, Nr. 37/1, Brno 2023, S. 47-68 
- Kountouroyanis, Konstantin: Von der Expressionismus-Debatte zum „post-expressionistischen Film“ - Kristin Eichhorn und Johannes S. Lorenzen geben regelmäßig erscheinende Aufsatzsammlungen zu expressionistischen Themen heraus, in: Literaturkritik im Verlag Literaturwissenschaft/Marburg, 07/2023, ISSN 1437-9309
- Kountouroyanis, Konstantin: Prag im | Feuilleton | in Prag (Internationaler Workshop in Prag v. 20.–22.9.2018), Konferenzbericht, in: Zeitschrift für Germanistik, hrsg. vom Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin, Neue Folge XXIX, Bd. 65, 2019, S. 404 - 406
- Konstantin Kountouroyanis/Gerhard Lauer: "Rudolf Fuchs über Franz Kafka - Eine unbekannte Werkbeschreibung aus dem Londoner Exil 1942". In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft, Internationales Organ für Neuere deutsche Literatur, Band 62, 2018, Seite 61 - 74, November 2018
- Konstantin Kountouroyanis: Rezension zu Suttner im Kontext – Interdisziplinäre Beiträge zu Werk und Leben der Friedensnobelpreisträgerin, in: Institut für Literaturforschung Prag. 23. Mai 2018
- "Suttner im KonText - Interdisziplinäre Beiträge zu Werk und Leben der Friedensnobelpreisträgerin", Johann Georg Lughofer (Hg.), Milan Tvrdík (Hg.) unter Mitarbeit v. Konstantin Kountouroyanis, Heidelberg 2017

Journalistische und schriftstellerische Tätigkeit seit dem 16. Lebensjahr. Tätigkeiten als Fotograf und Mediendesiger (Webdesigner/Programmierer).

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prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Kultur | 25.03.2016
Germanist und Literaturhistoriker verstarb am 22. März im Alter von 85 Jahren
Themen: Kurt Krolop, Prager deutsche Literatur

Blogs-Autoren

| | Kultur | 25.5.2015

Profil eines Mitteleuropäers

Zum 85. Geburtstag des Germanisten Prof. Dr. Kurt Krolop
  • Foto 1: Prof. Dr. Kurt Krolop ist heute 85 Jahre alt geworden.

Die deutschsprachige Literatur in den böhmischen Ländern ist von zahlreichen literarischen Akteuren geprägt, die zwischen der deutschen und der tschechischen Kultur vermittelten, übersetzten, auf Deutsch oder auch auf Tschechisch schrieben und oft auch in beiden Sprachen beheimatet waren, wie u. a. die Übersetzer und Autoren Rudolf Fuchs und Friedrich Adler oder der Prager Schriftsteller, Theater- und Kunstkritiker Max Brod. Aber auch andere Autoren, die ihre biografischen Wurzeln außerhalb Prags hatten, wie der jung verstorbene Karl Brand oder auch Ottokar Stauf, der im mährisch-schlesischen Dialekt schrieb, prägten die literarische Landschaft Böhmens und Mährens vor dem ersten Weltkrieg und auch in den Jahren zwischen 1918 - 1938. Dabei war das Verhältnis zwischen der tschechisch- und deutschsprachigen Bevölkerung nicht immer einfach, wie der Germanist und Literaturhistoriker Prof. Dr. Kurt Krolop am eigenen Leib erfahren hat. Der gebürtige Kravařer wurde zweimal aus der Tschechoslowakei ausgewiesen und wurde dennoch endlich 1990 Prof. an der Karls-Universität Prag. Am 25. Mai diesen Jahres wird er 85 Jahre alt. Grund genug, einen Blick auf das Lebenswerk eines Mitteleuropäers zu werfen, der Böhmen und Prag im Wandel einer wechselvollen Geschichte erlebt hat.

Kindheit, Jugend, Vertreibung
Kurt Krolop, der 1930 im nordböhmischen Graber/Kravaře v Čechách geboren wurde, besuchte von 1941 bis 1945 die Oberschule für Jungen in Leitmeritz/Litoměřice. Doch für Sudetendeutsche wurden die Verhältnisse in der neu gegründeten Tschechoslowakei nach 1945 kompliziert und so musste die Familie im Sommer 1946 in die damalige sowjetische Besatzungszone und spätere DDR "übersiedeln"; eine Umschreibung für ein historisches Ereignis, das heute in der bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung "Vertreibung" und in Tschechien "odsun" (dt. Abschiebung/Aussiedlung) genannt wird.
 

Der Prager Frühling und die Normalisierung
4 Jahre später - 1950 - legte Kurt Krolop die Abiturprüfung an der Willy-Lohmann-Oberschule in Köthen (Sachsen-Anhalt) ab. Krolop studierte anschließend von 1950 - 1954 Germanistik, Anglistik und Slawistik an der Martin-Luther-Universität zu Halle an der Saale. Von 1957 - 1962 war er als Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Karls-Universität Prag tätig. Als Gast nahm er an der Kafka-Konferenz auf Schloss Liblice 1963 teil, die später in die Geschichtsbücher als ein Markstein vor dem „Prager Frühling“ einging; er hielt dann eines der Hauptreferate auf der Nachfolgekonferenz 1965. 1968 wurde er - vor allem aufgrund seiner beeindruckenden Studien zu diesem Themenfeld in der von Eduard Goldstücker herausgegebenen Fachzeitschrift: „Germanistica Pragensia“ - zum Leiter der Forschungsstelle für Prager deutsche Literatur der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften berufen. Doch was nach einer akademischen Erfolgsstory klingt, sollte nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen und der Niederschlagung des Prager Frühlings ein jähes Ende nehmen. Die Forschungsstelle wurde 1969 im Rahmen der sog. „Normalisierung“ aufgelöst und Kurt Krolop wurde mitsamt seiner Familie in die DDR ausgewiesen. Erst die politische „Wende“ 1989 in der DDR und die „Samtene Revolution“ in der ČSSR ermöglichte ihm die Rückkehr nach Prag. Inzwischen zum Professor ernannt, kehrte Kurt Krolop 1990 an die Karls-Universität zurück und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000.
 

Späte Ehrungen
Inzwischen stehen Kurt Krolops Verdienste um die tschechische Germanistik außer Frage, und Kurt Krolop ist heute Mitglied in zahlreichen Akademien und Gesellschaften. Seit 1990 ist er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wilhelm Hartl-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1996), weiterhin u. a. in der Deutschen Schillergesellschaft, der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste (Kulturpreis 1994), im Collegium Carolinum in München sowie Präsident der Prager Kafka-Gesellschaft. Seit 1999 ist Professor Kurt Krolop zudem Ehrenvorsitzender der Goethe-Gesellschaft in der Tschechischen Republik. In Tschechien wurde er 2005 mit der Verleihung der Gedenkmedaille der Karls-Universität geehrt. Seine Arbeiten liegen zum Teil auch in tschechischer Übersetzung vor. Im April 2007 wurde ihm in der Deutschen Botschaft Prag das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. 2008 ehrte ihn die Republik Österreich mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.

Eine neue Forschungsstelle am Beginn des 21. Jahrhunderts
Am 29. Mai wird in der deutschen Botschaft Prag die neue Forschungsstelle für deutsch-böhmische Literatur an der Karls-Universität Prag eingeweiht, die Kurt Krolops Lebenswerk zu Ehren Kurt Krolop Forschungsstelle heißen wird. Einen ganzen Tag lang werden KollegInnen, WeggefährtInnen und namhafte Wissenschaftler ihn feiern und ehren. Unter den 60 Gästen wird natürlich Prof. Dr. Krolop als Ehrengast anwesend sein. Leiter der Forschungsstelle ist Prof. Dr. Manfred Weinberg, beteiligte WissenschaftlerInnen sind Mag. Julia Hadwiger, PhDr.Vaclav Petrbok, Ph.D., Prof. Doc. PhDr. Milan Tvrdík, CSc. und Štěpán Zbytovský, Ph.D.

Konstantin Kountouroyanis
 
Externer Link: Webpräsenz der Kurt Krolop ForschungsstelleWebpräsenz der Kurt Krolop Forschungsstelle, Wikipedia-Eintrag über Kurt KrolopWikipedia-Eintrag über Kurt Krolop

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