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Der Autor

Stanislav Beran ist freier Journalist und Korrespondent mit Schwerpunkt Geschichte und Kultur. 

Als Auslandskorrespondent berichtet er aus dem Isergebirge für verschiedene Zeitungen und Onlinemedien im deutschsprachigen Raum.

Er ist Dolmetscher und staatlich geprüfter Übersetzer für die deutsche Sprache, Herausgeber der Friedländer Zeitung und Heimatforscher.

Auch die Website https://friedlandinbohmen.jimdo.com, auf der man Informationen zur Vergangenheit und Gegenwart des Kreises Friedland in Böhmen und die vielseitige Geschichte des Landes unserer Ahnen finden kann, wurde von ihm erstellt.

Für den Blog auf Tschechien Online schreibt er seit April 2015.

Im Internet: friedlandinbohmen.jimdo.comfriedlandinbohmen.jimdo.com
Bildnachweis:
Stanislav Beran

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| | Panorama | 16.4.2020

Edelster Herrschaftsbesitzer

90. Todestag von Graf Franz Clam-Gallas
  • Franz Clam-Gallas, Ausstellung Galerie Reichenberg
  • Kirchenorgel der Kirche in Haindorf
  • Altar im Gruftraum der Kirche in Haindorf
  • Gedenkveranstaltung am 17. Mai 2014 zum 160. Jahrestages der Geburt von Graf Franz Clam-Gallas
  • Kiche in Haindorf: Franz-Clam-Gallas-Denkmal
  • Kirche Mariä Heimsuchung in Haindorf
  • Clam-Gallas-Schloss in Friedland
  • Gruft der Kirche in Haindorf
  • Frontalansicht der Kirche in Haindorf
  • Denkmalenthüllung mit Urenkelin Christine Kelly

Am 20. Januar 2020 jährte sich zum 90. Mal der Todestag des Grafen Franz Clam-Gallas. Seine Lebensgeschichte ist eng mit der Geschichte der Reichenberger Region verbunden.

Franz Clam-Gallas kam als einziger Sohn des Kavalleriegenerals Graf Eduard Clam-Gallas und dessen Frau Klothilde Fürstin zu Dietrichstein am 26. Juli 1854 im Reichenberger Schloss zur Welt. Er hatte zwei Schwestern: Eduardine, geboren am 3.November 1851 und 1871 vermählt mit Johann Carl Fürst von Khevenhüller-Metsch, und Clotilde, geboren am 5.September 1859 und vermählt mit Graf Kálmán Festetics de Tolna.

Seine Kindheit verbrachte er in Böhmen und Österreich, wo ihn eine strenge englische Gouvernante erzog. An der Universität Wien studierte er Recht und Geschichte. Am 20.April 1882 heiratete Franz Clam-Gallas aus dem Haus der Grafen Clam-Gallas in Wien Maria von Hoyos-Sprinzenstein (1858–1938). Der erste Sitz des jungen Paares wurde Grabstein, wo ihre erste Tochter Christiane zur Welt kam. In den folgenden 14 Jahren wurden weitere sechs Töchter geboren.

Nach dem Tod seines Vaters am 17. März 1891 in Wien wurde er Großgrundbesitzer und Verwalter der Herrschaften Friedland, Reichenberg, Grafenstein und Lämberg und zog in das Schloss nach Friedland. Am 31. Oktober 1898 starb seine Mutter in Frauenthal in Böhmen. Am 20.Januar 1930 um 0.30 Uhr starb Franz Clam-Gallas auf seinem Schloss in Friedland mit 75 Jahren an Herzschwäche. Im alten Österreich war er k. u k. Kämmerer, Geheimer Rat, Ritter des Leopold-Ordens, Ehrenritter des Malteser-Ritter-Ordens und seit dem 15. Januar 1895 Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrates. Trotz seiner hohen Würden blieb er stets der bescheidene Herr Graf, wie ihn die ganze Gegend kannte.Er war einer der edelsten Herrschaftsbesitzer in Nordböhmen. Ein Edelmann, der allen half, freundlich, human und ein guter Freund, so dass er im Volk beliebt und geschätzt war. Seinen Beruf übte er mit Liebe und menschlicher Wärme aus. Im Kriege stellte er sich in den Dienst des Roten Kreuzes, errichtete Spitäler und geleitete Tausende von Kranken und Verletzten in die Heimat. Sein gütiges, wohltätiges Wesen zeigte sich auch in seinem immer milden Lächeln. Mit Franz Clam-Gallas Tod erlosch das Geschlecht in seinem Mannesstamm. Laut Lokalpresse stand die alte Wallensteinstadt am 23.Januar 1930 im Zeichen der Trauer. Der letzte männliche Nachkomme der ehemals hochvermögenden Adelsfamilie, mit der die Geschichte der Stadt und des Bezirks Friedland durch drei Jahrhunderte aufs engste verbunden war, wurde an diesem Tag zu Grabe getragen. Franz Clam-Gallas hatte mit der Stadt Friedland stets das beste Einvernehmen gepflegt und erschloss sich durch immerwährende Wohltätigkeit die Herzen der Ortsarmen. Als nach dem Umsturz 1918 durch die tschechoslowakische Bodenreform die Herrschaft Clam-Gallas bis auf einen geringen Rest enteignet wurde, setzte sich die Stadtgemeinde mit allen Kräften dafür ein, dass der Familie zumindest Schloss und Meierhof Friedland blieben. Außerdem durfte sie nur noch fünf Forstreviere und das Schloss Lämberg behalten. Die Bevölkerung von Friedland zeigte allgemeine Teilnahme am Heimgang des letzten Clam-Gallas. Die Stadt ließ anstelle einer Kranzspende 500 Kronen an die Ortsarmen verteilen. Groß war der Zustrom zur Schlosskapelle, wo der Verstorbene aufgebahrt war. Die Bevölkerung hatte freien Zutritt, und zahllose Personen kamen, um Franz Clam-Gallas nochmals zu sehen.

An der Bahre hatte eine Ehrenwache Aufstellung genommen, die aus Turnern, die der Verstorbene gefördert hatte, Veteranen, deren Protektor er war, und der Feuerwehr bestand. Morgens fand in der Schlosskapelle eine stille Messe nur mit den nächsten Familienangehörigen statt. Nach der Messe trugen Forstleute den Sarg in den Schlosshof, wo die Einsegnung unter zahlreicher geistlicher Assistenz stattfand. Dann trugen Forstleute und herrschaftliche Angestellte den Sarg bis zum Meierhof an der Stadtgrenze.

Forstleute trugen dem Trauerzug auch die zahllosen Kranz- und Blumenspenden voraus. Bergknappen in Tracht und die Beamtenschaft begleiteten den Trauerzug. Hinter dem Sarg schritten die Angehörigen. Sämtliche Vereine von Friedland und Umgebung, die Stadtvertretung mit Bürgermeister Schröder an der Spitze und eine unübersehbare Menge von Trauergästen aus der Bevölkerung folgten, während das übrige Publikum dicht gedrängt Spalier stand.

Auch viel österreichischer Hochadel war vertreten. Unter den Trauernden waren Vertreter der Familien Rohan, Auersperg, Hoyos, Schwarzenberg, Thun und Festetics. Vom Rathaus und den öffentlichen Gebäuden wehten schwarze Fahnen, sämtliche elektrische Straßenlaternen, die der Trauerzug passierte, brannten. Beim Meierhof an der Grenze des Schlossbezirks wurde der Leichnam nochmals gesegnet, ein Bläserchor spielte „Ich hatt‘ einen Kameraden“, und ein Böllerschütze feuerte drei Salutschüsse.

Dann fuhr ein Auto den Sarg nach Haindorf. Unzählige Autos mit Angehörigen und Vereinsvertretern folgten.Auch in Haindorf waren alle zusammengeströmt. Sämtliche Glocken läuteten, die Straßenlampen brannten, und alle Vereine standen Spalier, das von der Post und bis zur Kirche reichte.

Mitten im Ort erwartete der Reichenberger Erzdechant Gustav Buder mit zahlreicher geistlicher Assistenz den Trauerzug. Nach Ankunft des Bestattungswagens wurde der Sarg durch das Spalier in die Haindorfer Kirche getragen, wo unter massenhafter Beteiligung der Bevölkerung ein feierliches Requiem gelesen wurde. Anschließend wurde der Sarg in der Clam-Gallas-Gruft der Haindorfer Marienkirche beigesetzt.

Die barocke Wallfahrtskirche mit der herrlichen Innenausstattung hatten Graf Philipp Joseph von Gallas und seine Mutter Johanna Emerenziana Gallas, geborene Gräfin von Rosenberg-Gaschin, 1722 bis 1729 nach Plänen des Prager Baumeisters Thomas Haffenecker in Form eines Kreuzes erbaut. Diese fromme rastlos tätige Frau und zärtliche Mutter starb 1735 mit 92 Jahren. Am 24.Januar 1930 gedachte Reichenberg seines verstorbenen Kirchenpatrons und Ehrenbürgers mit einem Requiem. Seinen verbliebenen Besitz erbten seine Töchter. Clothilde (1898–1975 in Salzburg) erhielt Schloss und Meierhof Friedland, das Forstrevier Wustung und die Brauereien Friedland, Neundorf und Grafenstein, sowie Bad Liebwerda und das Gut Tschernhausen, Gabriele Schloss und Restbesitz der Herrschaft Lämberg, Marie Schloss Grafenstein, den Meierhof Grafenstein und die Braunkohlebergwerke um Görsdorf und Grottau, Eduardine das große Forstrevier hinter dem Jeschken.

Am 5.August 1932 weihte Guardian Anastas Peer im Kreuzgang der Haindorfer Klosterkirche, deren Patronat Franz Clam-Gallas gewesen war, das Denkmal für den verstorbenen Herrschaftsbesitzer, das ihm seine Familie gewidmet hatte, und nahm es in kirchlichen Schutz. Die Feier fand im engen Familienkreis mit einer Abordnung der herrschaftlichen Beamten und mit Vertretern des Kameradschaftvereins gedienter Soldaten statt.

In der vorhergehenden Messe hatte Meister Proksch aus Reichenberg die Orgel gespielt. Vor der Weihe hatte Pfarrer Peer eindrucksvoll die menschliche Größe des letzten Grafen der Clam-Gallas geschildert. Er würdigte ihn als aufrechten Deutschen und wahren Christen, dessen Güte und Wohltätigkeit sich auch in den Herzen der Bevölkerung seiner Gemarkung ein dauerndes Denkmal geschaffen habe, als Volksfreund und Anwalt gemeinnütziger Fürsorge und Wohlfahrt, nicht minder auch als Förderer aller sittlichen und künstlerischen Bestrebungen, wie insbesondere die Haindorfer Kirche hinsichtlich Erhaltung und Ausgestaltung ihm vieles zu verdanken habe. Diese erhielt mit dem Denkmal einen neuen Schmuck von hohem Kunstwert. Sein Schöpfer ist der damals in Wien lebende und aus Mildenau stammende bekannte Bildhauer Heinrich Scholz. Sein Talent hatte Franz Clam-Gallas entdeckt, sein Studium in Wien unterstützt.

Sein Werk ist ein Hochrelief aus Untersberger Marmor. Der obere Teil enthält das Bildnis des heiligen Martin zu Pferde, wie er seinen Mantel einem vor ihm knienden und frierenden Bettler gibt. Der Haindorfer Schriftsteller und Heimatdichter Josef Bennesch über das Denkmal: „Es ist ein Genuß zu sehen, wie der Künstler seine Idee aus dem spröden Stoff in so sprechende Form und plastische Natürlichkeit herauszuarbeiten vermochte, mit einem Stimmungs- und Gefühlsgehalt, der aus dem Zeitlichen in das Ewige hinüberragt.

Aus dem frommen Antlitz des Heiligen, der sein wohlgeformtes Haupt zu dem Armen herabneigt, spricht der Aus-druck unendlicher Barmherzigkeit zu der hilfeflehenden Gebärde der Armut. Auch den Laien überrascht die prächtige Gestaltung, das Formgefühl, das edle, wohlabgewogene Verhältnis der Körperlichkeit, die greifbare sinnliche Bildung. Auf dem Denkmal steht: „Es werden hervorgehen / die Gutes getan / zur Auferstehung des Lebens / Joh. 5,29“.

Der untere Teil zeigt das Porträt des „Franciscus-Comes-De-Clam-Gallas“ nach einer Naturstudie des Bildhauers Heinrich Scholz aus dem Jahre 1924. Ganz unten befindet sich sein Wappen.

In den letzten Jahren wurden größere Aktionen durchgeführt, die mit dem Namen Franz Clam-Gallas verbunden waren: Am 17. Mai 2014 wurde zu seinem 160. Geburtstag neben dem Jagdschloss Neuwiese im Isergebirge ein Ahornbaum gepflanzt. Neben dem jungen Baum steht ein schlichtes Steinmal mit der lateinischen Inschrift: „Acer pro memoria Francisci comitis Clam-Gallas 17.Mai 2014“. Danach ging das Programm im nahen Jagdschloss weiter. Das Jagdschloss vier Kilometer nördlich von Friedrichswald hatten die Clam-Gallas aus den Resten einer alten Glashütte, die früher dem Glasbläser Riedel gehört hatte, 1844 gebaut. 1930 wurde das Schloss Sitz der Clam-Gallasschen Forstverwaltung.

Am 26. Juli 2014 folgte die nächste Aktion. Im Gedenken an den 160. Geburtstag des Friedländer Schlossherrn Graf Franz Clam-Gallas fand in der Kirche Mariä Heimsuchung in Haindorf ein Orgelkonzert statt.

Im Zentrum von Reichenberg wurde am 24.Mai 2017 ein Park nach der Adelsfamilie Clam-Gallas benannt. Am 14.Oktober 2018 enthüllte Christine Kelly im Clam-Gallas Park neben dem Reichenberger Schloss beim Hotel Zum goldenen Löwen das Denkmal für ihren Urgroßvater Franz Graf Clam-Gallas.

Franz Clam-Gallas‘ Frau Marie folgte dem Grafen acht Jahre später in die Ewigkeit. Sie starb am 5.Januar 1938, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, nach kurzem Leiden in ihrem 80. Lebensjahr in Wien und tief betrauert von ihren sieben Töchtern Christiane, Eleonore, Edina, Gabriele, Marie, Clothilde und Sophie. Nach stiller Einsegnung im Trauerhaus fand am 8.Januar 1938 die feierliche Einsegnung in der Servitenkirche Mariä Verkündigung in Wien statt. Danach erfolgte die Überführung nach Haindorf, wo sie am 10.Januar unter stärkster Beteiligung und in würdigster Weise ihre letzte Ruhestätte fand. Die heiligen Seelenmessen wurden in Wien und Prag in der Dominikaner-Kirche und in den Patronatskirchen der Verstorbenen gelesen.

In der Grottauer Pfarrkirche wurde am 13.Januar 1938 um zehn Uhr vormittags für die verstorbene Herrschaftsbesitzerin ein heiliges Requiem gelesen, bei dem die nächsten Verwandten, die Herrschaftsbeamten, Vertreter der Stadt und von den Gemeinden, das Kommando der Grafensteiner Feuerwehr sowie Vertreter von verschiedenen Vereinen und Körperschaften anwesend waren. Unter der Leitung von Kaplan Laurich umrahmte der Kirchenchor die Gedächtnismesse feierlich und wirkungsvoll. Laurich: „Der Verstorbenen wird auch bei uns ein dauerndes Andenken bewahrt, denn sie zeigte immer ihre hochherzige Fürsorge für unser Gotteshaus und hatte eine hilfsbereite Hand für Not und Leid in unserer Heimat. Nun ruhen ihre sterblichen Überreste in einer Welt des Friedens und der Erbauung.“

Im Jahr 1691 hatten Franz Ferdinand Gallas und seine Gemahlin das Franziskanerkloster gestiftet. Sie erbauten auch die Clam-Gallassche Familiengruft in der Klosterkirche, wo seit dieser Zeit die sterblichen Überresten der Mitglieder und Verwandten der Adelsfamilien Gallas, Clam-Gallas und weitere Verstorbene ruhen. Der Leichnam ihres Gründers, der am 4. Januar 1697 in Prag starb, war der erste, die in der Gruft beigesetzt wurde. In der Gruft befinden sich heute 31 Särge.

Hier sind einige Namen der Verstorbenen: ● Graf Franz Ferdinand Gallas von Campo (1635–1697); ● Graf Johann Christoph von Clam (1702–1778); ● Aloysia, Witwe des Grafen Johann Christoph von Clam, geborene Gräfin Colonna-Fels (1714–1782); ● Antonia, Gemahlin des Grafen Karl von Clam-Gallas (†1783); ● Graf Karl Clam-Gallas (†1734); ● Karolina, Gemahlin des Grafen Christian Philipp von Clam-Gallas, geborene Gräfin Spork (†1799); ● Graf Christian Philipp Clam-Gallas (†1805); ● Aloysia, Prinzessin Auersperg (†1810); ●Mathilde, Prinzessin Auersperg (†1810); ● Graf Wilhelm Clam-Gallas, Bruder des Grafen Eduard von Clam-Gallas (†1822); ● Josephine, Gemahlin des Grafen Christian Christoph von Clam-Gallas, geborene Gräfin von Clary und Aldringen (†1828); ● Graf Friedrich von Clam-Gallas, Grundherr der Herrschaften Brodetz und Luschtenitz (†1832); ● Gräfin Adelheid Mittrowsky von Mitrowitz und Nemyschl, Schwester des Grafen Eduard von Clam-Gallas (†1836); ● Gräfin Wilhelmine Gräfin Szápáry, geborene Gräfin von Clary und Aldringen (†1838); ● Am 28.August 1838 starb während seines Besuches im Schloss bei seiner ältesten Tochter Gräfin Karoline Nostitz in Plan bei Tachau im Egerland Graf Christian Christoph Clam-Gallas. Zu seinem 100. Todestag 1938 wurde in der Klosterkirche eine Seelenmesse gelesen; ● Josephine Franziska Gabriele, erstgeborene Tochter des Grafen Eduard von Clam-Gallas (†1853); ● Graf Eduard Clam-Gallas (†1891); ● Clothilde, Witwe von Eduard Clam-Gallas, geborene Gräfin Dietrichstein (†1899); ● Graf Franz Clam-Gallas (†1930); ● Gräfin Marie Clam-Gallas (†1938).

Seit dieser Zeit wurde hier kein Mitglied der Familie Clam-Gallas bestattet. In der Nähe der Särge befindet sich eine Nische mit einem Altar für Gebete. Zu finden sind auch Schilder mit den Namen der Verstorbenen.

Die während der kommunistischen Zeit verrottete und verwahrloste Kirche wurde mit Hilfe von Pater Miloš Raban, der von September 1990 bis zu seinem Tod 2011 Pfarrer in Haindorf war, innen und außen renoviert. Ihm verdanken wir, dass die Kirche heute in ihrem alten Glanz erstrahlt. Das völlig heruntergekommene ehemalige Franziskanerkloster wurde unter seiner Leitung zum Internationalen Zentrum für geistliche Erneuerung ausgebaut. Pater Miloš starb am 7. Januar 2011 im Alter von 62 Jahren. Auch er wurde in der Gruft der Klosterkirche Mariä Heimsuchung in Haindorf beigesetzt.

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes wurde die Tradition der Haindorfer Wallfahrt 1991 wieder eingeführt. Dieses Jahr, am 2. Juli 2020, soll in der Kirche Mariä Heimsuchung die 30. Jubiläumswallfahrt stattfinden. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus ist dies leider noch ungewiss; Menschenansammlungen sollen schließlich vermieden werden. Nach dem, wie sich die Lage entwickelt, wird entschieden, ob die Wallfahrt stattfindet oder nicht. Auf eine Absage will man aber vorerst verzichten. 

Bildnachweis:
Stanislav Beran

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